Zu den Linien, Erzählungen, edition laurin, Innsbruck, 2014
ISBN 978-3-902866-18-9
In der Wiener U-Bahn kann man einem Blinden folgen, um alles Dunkle hinter sich zu lassen. Im winterlichen Schnee des Val di Sella im Trentino suchen zwei Frauen und ein Mann die leisen Spuren
ihrer Vergangenheit. Ein Wellness-Hotel in den Bergen entpuppt sich als Endstation für eine gedemütigte Ehefrau. Und unter den Klängen eines Konzerts von Maurice Ravel zerrinnt ein scheinbares
Glück. Ob am westlichsten Punkt Europas oder im heimatlichen Meran, ob als Kind in Mailand oder einfach nur am Fluss entlang, immer folgen die Protagonisten in Anne Marie Pirchers Geschichten den
Linien, die das Leben zeichnet. Mit nüchterner Melancholie, mit Andeutung und Aussparung erzählt die Autorin souverän von Zeiten des Übergangs, von der Komik und Tragik des scheinbar Alltäglichen
- und von der Ambivalenz des Daseins.
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